Andacht zum Monatsspruch - Mai 2016

Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt?
Ihr gehört nicht euch selbst. ( 1.Kor 6,19 )

Unser Körper ist ein geniales "Bauwerk". Mit 100 Billionen Zellen, die durch ein hoch kompliziertes Zusammenspiel miteinander verwoben sind, leistet er Erstaunliches.   Das Herz zum Beispiel wiegt nur 300 Gramm, pumpt aber täglich etwa 17.000 Liter
Blut durch unsere Adern. Mit dieser Menge ließe sich ein halber Eisenbahnwaggon füllen. Dabei bringt das Herz dieselbe Energie auf, mit der man einen mit drei Personen besetzten Fahrstuhl um 100 Meter in die Höhe schnellen lassen könnte.
Unser Körper, dieses Wunderwerk, das uns der Schöpfer anvertraut, veranlasste David zu dem Ausspruch: "Dafür danke ich dir, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. An mir selber erkenne ich: alle deine Taten sind Wunder!" (Ps 139,14 GN)
Wir wissen, der Körper hat wieder Hochkonjunktur. Seine Grenzen
werden ausgelotet und ausgeweitet. Sportereignisse füllen Stadien und
interessieren Millionen von Zuschauern vor dem Fernseher. Die Wellness-
Kultur boomt. Daneben lernen Menschen sich bis in die seelische Tiefe
hinein wahrzunehmen, sich zu entspannen und bewusst zu ernähren.
Und dann ist es gewiss ein Grund zum Stöhnen, wenn man sich der
überschüssigen Pfunde bewusst wird, den alternden Körper und die
körperlichen Schwachstellen wahrnimmt, die man dem kritischen Blick
der anderen aussetzt. Unser Körper ist ja nicht nur fit for fun, sondern
auch ein Spiegelbild unserer Lebensgeschichte. An ihm bilden sich die
guten und die schweren Tage unseres Lebens ab.
Der physische Körper ist jedoch nur ein Aspekt unseres Körpers. Wir
besitzen noch einen geistigen Körper. Wenn die geistige Dimension in
unserem Leben fehlt, dann sind wir darauf angewiesen, dass äußerlich
alles stimmt. Doch immer wieder bricht etwas Unvorhergesehenes in
unser Leben ein, z.B. eine Krankheit, der Tod eines nahestehenden
Menschen, eine Sinnkrise oder sonst etwas.
Deshalb schreibt Paulus an die Christen in Korinth: “Wisst ihr nicht, dass
euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und
den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst.“
Die Gemeinde in Korinth war durch die Gesellschaft sehr beeinflusst
worden und man merkte immer wieder, wie der Zeitgeist Einzug hielt.
Mit dem Ausspruch „Alles ist mir erlaubt“, entschuldigten Christen
offensichtlich immer wieder ihre Sünden und verwiesen auf eine so
genannte „christliche Freiheit“. Ich habe mich schon manches Mal
gewundert, wie diese Mentalität auch heute um sich greift, wenn
Gläubige in Sünde fallen und sich dann zu rechtfertigen versuchen.
Plötzlich schmeißt man mit Bibelversen um sich und stellt heraus, dass
man durch Christus befreit ist und sich nun vom Geist leiten lässt.
Die Korinther waren weltbekannt, aber nicht durch ihre Bauwerke oder
aufgrund der Kultur, sondern durch ihre Unmoral. Man sprach in der
antiken Welt sprichwörtlich von „korinthisieren“ als ein Synonym für
Unmoral, für freien Sex und machte damit deutlich, was sich in der Stadt
abspielte.
Es ist sinnvoll, seine Lebensgewohnheiten immer wieder zu überprüfen
und darüber nachzudenken, ob sie zur Erhaltung unserer körperlichen,
geistigen und seelischen Gesundheit beitragen. Gesundheit ist ein
Geschenk Gottes, aber eines, das wir pflegen können und sollen!
Körperliches Wohlbefinden und seelisches Gleichgewicht stehen in
Wechselbeziehung zueinander. Gott möchte, dass es uns gut geht, auf
beiden Ebenen. Er "hat euch als sein Eigentum erworben. Macht ihm also
Ehre durch die Art, wie ihr mit eurem Körper umgeht!" (1. Kor. 6,20 GNB)
Die alten Völker pflegten ihre Tempel in Ehrfurcht und hüteten sich, sie
zu entweihen. Wer dennoch einen Tempel entweihte, wurde schwer
bestraft. Behandeln wir unseren Körper auch so, als wäre er ein Tempel?
Wenn unsere Wohnung voller Dreck ist, dann nehmen wir doch auch
einen Staubsauger und werden aktiv. Oft werden Sachen bekanntlich nur
unter den berühmten Teppich gekehrt. Vordergründig sieht dann zwar
alles ganz sauber aus, aber wehe man blickt tiefer oder schaut in die
geheimen Ecken. Nein, ganze Sache ist gefordert! Räume dein Leben auf
und mach reinen Tisch. Gott sagt: „Ihr sollt heilig sein; denn ich, der
HERR, euer Gott, bin heilig.“