Lichtmess und Valentinstag

Warum feiern wir Lichtmess?

Vierzig Tage nach der Geburt Jesu wird der Tag der Darstellung des Herrn (das erstgeborene Kind wird dem Herrn geweiht, Lk 2, 22-24) begangen.

 

Der historische Ursprung des Festes liegt in einer heidnischen Sühne-prozession, die alle fünf Jahre in Rom abgehalten und nun mit diesem Fest ins Christentum übernommen wurde, deshalb stand die Kerzenweihe und Lichterprozession im Mittelpunkt und wird das Fest auch "Mariä Lichtmess" genannt. Das Fest ist schon Ende des 4. Jahrhunderts in Jerusalem bezeugt, ab dem 7. Jahrhundert wurde in Rom eine Lichterprozession durchgeführt. Es wurde zunächst am 14. Februar - 40 Tage nach dem früheren Weihnachts-fest am heutigen Epiphaniastag - gefeiert. An Lichtmess wird der Jahres-bedarf an Kerzen für die Kirchen geweiht, die Leute bringen auch Kerzen für den häuslichen Gebrauch zur Segnung. Diese gesegneten Kerzen sollten früher vor allem in der dunklen Jahreszeit das Gebetbuch beleuchten.

 

Die protestantische Kirche hat diesen Tag aufgenommen, weil das Datum vom Evangelium bezeugt ist und auch hier deutlich wird, dass Jesus von Geburt an Mensch war, unter das Gesetz getan. Die Erzählung von der Darstellung Jesu ist verknüpft mit prophetischen Worten, die ausgesprochen werden von den Alten Hanna und Simeon (s. 1. Sonntag nach dem Christfest). Simeon sieht die Verheißung Gottes, die ihm persönlich zugesprochen wurde, dass er nicht eher sterben werde, als bis er den Heiland gesehen habe, in der Begegnung mit dem Säugling erfüllt. Simon preist Gott, dass er das Licht der Heiden gesehen hat, das von Gott zum Preis des Volkes Israel bereitet wurde. Er ahnt den Weg der Erlösung durch das große Opfer Jesu und prophezeit darum der jungen Mutter Maria: Auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen (Lk 2, 35); er weiß, dass Jesus in seinem Volk, in Israel, starken Widerspruch hervorrufen wird.

 

Dieser Tag gibt uns protestantischen Christen Gelegenheit, über die Stellung Marias in dem Geschehen, das Gott an der Menschheit wirkt, nachzudenken. Sie ist nicht nur eine Frau unter vielen; sie ist auserwählt, die Mutter des Sohnes Gottes zu sein, so dass ihr die Ehrennamen "Mutter Gottes" und "Gottesgebärerin" schon früh verliehen wurden. Es ist richtig, wenn wir ihr Andenken hochhalten und sie nicht aus Angst vor Marienfrömmigkeit in Vergessenheit geraten lassen. Das Evangelium selbst erinnert uns an sie, auch und gerade unter dem Kreuz, wo der Herr sie seinem Lieblingsjünger anbefiehlt. Lichtmess nimmt die weihnachtliche Lichtsymbolik noch einmal auf: Jesus, das Licht der Welt. Die liturgische Farbe des Tages der Darstellung des Herrn ist Weiß, denn es handelt sich hier um ein Christusfest.

 

 

Woher kommt der Valentinstag?

Valentin war der Überlieferung nach ein armer, ehrsamer Priester, der ein blindes Mädchen geheilt haben soll. Hilfe und Trost Suchenden schenkte er eine Blume aus seinem Garten. Trotz eines Verbotes des Kaisers Claudius II. traute er Liebespaare nach christlichem Zeremoniell und half in Partnerschaftskrisen; deshalb wurde er enthauptet...

 

Das Brauchtum, den Valentinstag als Tag der Liebenden zu begehen, geht zurück auf den Festtag für die römische Göttin Juno, weil Mitte Februar die Paarungszeit der Vögel beginnt. Juno, der Schützerin von Ehe und Familie, wurden an diesem Tag Blumen geopfert; den Frauen schenkte man an diesem Tag Blumen. Am 14. / 15. Februar fanden schon zuvor die römischen "Luperkalien" statt, das "Fest der Wölfin". Dabei wurden die Geschlechts-reiferituale zur ersten Menstruation von Mädchen abgehalten sowie nach erlangter Reife Ehen geschlossen. Von diesem "Reinigungsfest" kommt der Monatsname Februar. Das Fest der Lupercalia feierten die Römer an der im Jahr 2007 von Archäologen wieder gefundenen Grotte der Wölfin am Fuße des Palatin; die Frauen schrieben dabei ihre Namen auf Papyrusstreifen und ließen junge Männer diese Briefchen ziehen, während die nackten Jünglinge zu einem Wettlauf über den Palatin antraten. Die Christen änderten den Brauch, indem sie die Namen von Heiligen und kurze Predigten auf Zettel schrieben und unters Volk brachten. Dadurch entwickelte sich Valentin zum Schutzheiligen der Liebenden, das Fest behielt also seinen Topos. Am 14. Februar wurde früher in manchen Kirchen die Ankunft Jesu als himmlischer Bräutigam zur Himmlischen Hochzeit gefeiert. Im Mittelalter kam der Brauch, Valentin als Patron der Liebenden zu feiern, zunächst in Frankreich, Belgien und England auf, nachgewiesen erstmals im 14. Jahrhundert… 

 

Valentin zählte bald schon zu den volkstümlichen Heiligen, vergleichbar mit Nikolaus oder Martin. Im späten Mittelalter wurde es besonders in Frankreich und England Brauch, dass am Valentinstag durch das Los "Valentin und Valentine füreinander bestimmt" wurden: nach gegenseitigem Austausch von Geschenken lebten sie dann ein Jahr als Verlobte, um sich dann wieder zu trennen - oder zu heiraten. Die Volksüberlieferung sagt, ein Mädchen werde den heiraten, den es am Valentinstag als ersten Mann erblickt; heiratswillige Männer überbringen deshalb möglichst früh am Morgen einen Blumenstrauß. In England schickt man sich am Valentinstag anonyme Liebesbriefe. Junge Mädchen in England und Amerika können am Valentinstag durch Übersendung einer Valentinspostkarte oder eines in Herzform gehaltenen Gegenstandes dem heimlich Geliebten ihre Zuneigung mitteilen...