So lange die Erde besteht, sollen nicht
aufhören
Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und
Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22)
Es hatte nur wenige Tage anhaltend geregnet, aber die Folgen waren verheerend. Dörfer und ganze Stadtviertel standen unter Wasser, Kulturschätze gingen unwiederbringlich verloren. Es gab geborstene Dämme und verbogene Bahngleise. Tausende von Menschen wurden innerhalb kurzer Zeit ihrer Bleibe und ihrer Habe beraubt. »Sintflut« titelte die Boulevard-Presse. Für andere war es eine Jahrhundert- oder gar Jahrtausendflut. Dabei waren »nur« einige entfesselte Flüsse über die Ufer
getreten, damals im Jahr 2002 in Sachsen und Bayern. Kann man jetzt noch am
biblischen Flutbericht zweifeln, demzufolge alles Leben (außer Noahs Familie)
ausgelöscht wurde? Könnte nicht diese weltumspannende Flut eine der Kräfte
gewesen sein, die der Erdoberfläche ihr Profil gaben?
Was sich im August 2002 in Sachsen und Bayern ereignete, war trotz der
schrecklichen Auswirkungen mit der Sintflut nicht zu vergleichen.
Ein Religionslehrer erzählte seinen Kindern die Geschichte von Noah sehr farbig
und bunt, als sich plötzlich ein kleines Mädchen meldete und meinte, dass Noah
sich zum Dankgebet niedergekniet hat, das könne ja wohl nicht stimmen, er
hätte ja sonst mitsamt seinen Kindern im Matsch knien müssen, und das sei
doch „fies“.
Als Noah die Arche verließ, da war zwar der Boden trocken, aber die Erde litt
unter der verheerenden Zerstörung durch die gewaltigen Wasserfluten.
Die Bibel berichtet uns nichts darüber, dass sich Noah Sorgen über seine
Existenz machte. „Wo werde ich Nahrung finden, wo befindet sich das
Trinkwasser?" All diese Fragen waren für ihn nicht vorrangig, sondern bevor er
an den existenziellen Grundlagen arbeitete, errichtete er auf dem Chaos dieser
Erde einen Altar. Lange bevor er ein Zuhause errichtete, baute er einen
Anbetungsplatz. Das Lob und der Dank an Gott für seine wunderbare Rettung
waren für Noah erstrangig. Noah hatte es eilig, Gott zu loben!
Psalm 50,23 „Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn
werde ich das Heil Gottes sehen lassen.“
Viele, viele Jahre bevor der Psalmist diese Worte niederschrieb, handelte Noah
nach diesen Worten Gottes. Denn erst, als Noah dem Herrn Dank für seine
Rettung brachte, bahnte der Herr ihm einen Weg durch eine Verheißung, von
der wir heute noch profitieren.
„Dann sagte Gott zu Noah und seinen Söhnen: „Ich schließe einen
Bund mit euch, mit allen euren Nachkommen, dazu mit allen Tieren, die auf
dem Schiff waren. Das ist mein Versprechen: Nie wieder werde ich durch eine
Wasserflut die Erde und was auf ihr lebt, vernichten. Das gilt für alle Zeiten.
Ich schließe diesen Bund mit euch und allen Lebewesen.“
Durch Gottes Güte und Gnade sind unsere Tische reich gedeckt mit den guten
Gaben, die die Erde durch Gottes Segen hervorbringt. Martin Luther schrieb
folgende Erkenntnis nieder:
„Wir leben mitten im Segen Gottes und merken ihn nicht.“
Jedes Korn, das geerntet wird, ist ein Gedanke Gottes, ein Geschenk seiner
Güte, das uns sagt: Gott ist freundlich. Bei Noah stand die Anbetung Gottes an
erster Stelle, obwohl er noch keine Grundlage für sein eigenes Leben hatte.
Obwohl seine eigene Lebensexistenz förmlich mit weggespült wurde, lobte und
dankte Noah Gott. Als er die Arche verließ, blickte er auf keine wogenden
Kornfelder, keine duftenden Wiesen begrüßten ihn auf dieser Erde. Er blickte
auf ein Chaos von unvorstellbarer Zerstörung. Und in diesem Chaos fing er an zu
bauen, denn er hatte bereits einen Altar des Dankes für seine Rettung in seinem
Herzen. Gottes Verheißung kam nach Noahs Dank. Durch sie bekam er Mut und
Kraft, die erschreckende Einsamkeit dieser Erde zu verkraften. Nichts war mehr
wie früher. Das Neue zu beginnen, erforderte Glaube an die Verheißung Gottes.
Die Fragen, die der Monatsspruch aufwirft:
1. Wir sind abhängig von Gott. Ist mir das bewusst oder lebe ich so, als wenn es
Gott nicht gäbe?
2. Gott ist treu. Und bin ich es auch? Vertraue ich auf Gottes Treue, auch wenn
noch nichts zu sehen ist?
Was sich im August 2002 in Sachsen und Bayern ereignete, war trotz der
schrecklichen Auswirkungen mit der Sintflut nicht zu vergleichen. Es wird auch
keine weltweite Überschwemmung mehr geben, das haben wir schriftlich in
Gottes Wort. Darüber hinaus haben wir seine Zusicherung, dass Saat und Ernte,
Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht aufhören werden, so
lange die Erde besteht (1. Mose 8,22). Doch die Tage unseres Planeten sind
gezählt! Im zweiten Brief des Apostels Petrus wird uns gesagt, dass die
Elemente sich einmal auflösen und im Feuer verglühen werden und dass die
Erde verbrennen wird mit allem, was sich darauf befindet (3,10-12). Denken wir
nur an das Vernichtungspotenzial der Weltmächte. Doch Gott hat auch andere
Möglichkeiten. Dann helfen weder Krisensitzungen noch die
Brandbekämpfungsmaßnahmen dieser Welt. Dann ist nur noch eines von
Bedeutung: Ist Jesus Christus, der Weltenrichter, mein Retter?