Andacht zum Monatsspruch - September 2016

Gott spricht: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.
(Jeremia 31, 3)

„Anfang März 2011 spaziert der 13jährige Daniil durch die Dünen am Strand von Kaliningrad. Dabei findet er eine Flasche, in der ein in Plastik eingewickelter Brief
steckt. Auf dem Papier steht folgende Botschaft: „Lieber Finder meiner Flaschenpost! Ich heiße Frank und bin fünf Jahre alt. Ich mache heute mit meinem Vater eine Schiffsreise nach Dänemark. Wer meine Flaschenpost findet, möchte mir doch bitte schreiben. Ich schreibe auch zurück.“ Darunter steht Franks Adresse und ein Datum: 7. September 1987!
Daniil wandte sich mit seinem Fund an die russische Zeitung „Komsomolskaja
Prawda“. Die fanden die Geschichte so interessant, dass sie unter der
angegebenen Adresse nachforschten und den Absender dieser Flaschenpost
ausfindig machten. Es ist Frank Uesebeck, heute 29 Jahre alt und
Bankangestellter in Nordrhein-Westfalen. Er konnte sich kaum an das
Versenden der Flaschenpost erinnern, trotzdem nahm er gerne Kontakt mit
Daniil auf – genau so, wie er es vor 24 Jahren versprochen hatte.
Eine schöne Geschichte: Da schlummert eine Freundschaftsanfrage 24 Jahre
im Sand – bis sie endlich beantwortet wird. Und das im Facebookzeitalter,
wo manche schon nervös werden, wenn eine Freundschaftsanfrage nicht am
gleichen Tag beantwortet wird!
Seit 2500 Jahren schlummert eine Freundschaftsanfrage von ganz anderer
Qualität und wartet darauf, von dir entdeckt zu werden. Es ist die
Liebeserklärung von Gott, die er uns in der Bibel hat aufschreiben lassen.
„Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben“, steht zum Beispiel in Jeremia 31, 3.
Durch diese Worte dringt die Liebe des ewigen Gottes zu allen Zeiten zu uns
Menschen. Es ist Gottes Freundschaftsanfrage an dich persönlich.
Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus
lauter Güte. Jeremia 31, 3
Für mich sind diese Worte eine große Stärkung und ein Trost. Täglich
erfahre ich dies, im Dienst an kranken Menschen und auch in meiner Freizeit.
Auf wunderbare Weise merke ich, wie Gott mich auf seinen liebenden Armen
trägt, und dafür bin ich ihm sehr dankbar.
In der Bibel können wir alles über die große Liebe Gottes erfahren: "Denn so
sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit
alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben
haben." (Joh 3, 16) Der Apostel Paulus bekräftigt diese Aussage in Römer
8, 32: "Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für
uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?" Was
für einen Erlöser haben wir! Er starb und nahm unsere Strafe auf sich:
"Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen ... er ist
um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen
zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch
seine Wunden sind wir geheilt." (Jes 53, 4-5)
Er geht uns allen nach. Er holt die Verlorenen zu sich aus unendlicher Liebe.
Darum wollen wir ihn lieben, wie er uns geliebt hat. Jesus lädt uns ein, zu ihm
zu kommen, zu jeder Zeit, an jedem Ort, in jeder Lage. Es spielt keine Rolle,
ob wir arm sind oder reich, gebildet oder ungebildet, schwarz oder weiß,
schwach oder stark. Vielleicht bist du gerade unglücklich, weil du enttäuscht
worden bist. Jemand, den du sehr liebst, hat dich im Stich gelassen, deine
Liebe zurückgewiesen. Vielleicht ist auch einfach gerade etwas so richtig
schief gelaufen und jetzt sitzt du da mit dem Salat, allein.
Was auch immer es ist, was dich gerade so traurig macht, lass dich nicht
entmutigen. Selbst wenn es so sein sollte, dass du in deinen Augen etwas
hättest anders machen sollen, lass dich nicht entmutigen. Es ist richtig,
darüber nachzudenken. Es tut weh, verlassen, verraten, hintergangen,
gekränkt, missachtet zu werden. Es tut auch weh zu spüren: Ich habe etwas
falsch gemacht. Ich bin schuldig geworden, vielleicht ohne es zu wollen, aber
es ist passiert.
Ich wünsche dir, dass du mit jemandem über das sprechen kannst, was dich
so plagt. Jemand, der einfach nur zuhört. Der erst einmal alles so stehen
lässt und dich versteht, deinen Kummer ernst nimmt und nicht schon gleich
weiß, was die Lösung ist, wie es richtig geht. Jemand, der nicht sagt: Ist doch
nicht so schlimm. Einer, der dich in den Arm nimmt und dich spüren lässt: Ich
bin für dich da, so wie du bist. Einer, der nichts tut, außer da zu sein und dir
das Gefühl zu geben: Du bist schon okay. Du bist nicht allein. Ich bin bei dir.
Verzweifle nicht, ich will dich trösten.
So ist Gott. Wie bei einer Mutter, die dich in den Arm nimmt, bist du bei Gott
geborgen. Hör sein Wort für dich: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe
ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Jesus liebt dich sehr, du bist sein
Kind. Wenn du dies erfahren hast, gib diese Liebe an andere Menschen
weiter, damit auch sie davon erfahren. Gott wird Dir täglich seinen Frieden
und Segen dazu schenken.