Andacht zum Monatsspruch - April 2016

Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche
Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums,
dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch
berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. (1.Petr 2,9)

Im September vor 27 Jahren begannen in Leipzig im Anschluss an die
Friedensgebete die "Montagsdemonstrationen". Mit dem Ruf "Wir sind das
Volk" meldeten sich bald Woche für Woche tausende DDR-Bürger zu Wort
und protestierten gegen die politischen Verhältnisse.
"Wir sind das Volk!" - das ist ein Vorrecht und eine Verpflichtung zugleich,
sowohl in der Gesellschaft als auch in der Nachfolge Jesu. Als Staatsbürger
können wir uns nicht unserer Mitverantwortung für das entziehen, was in
unserer Stadt oder in unserem Land geschieht. Das gilt auch in der heutigen
Situation, egal was die Leute denken oder uns an den Kopf werfen.
Wir sind das Volk: Das gilt auch im geistlichen Sinn, wird uns im Monatsvers
für April 2016 gesagt: Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die
königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums…
Ein überraschender Satz: Die Christen, die eher geneigt sind, sich als Opfer
und Verfolgte wahrzunehmen, die dem Hass der Welt ausgesetzt sind,
Trübsal und Leid ertragen, kämpfen und überwinden müssen, werden hier in
einen ausgesprochen exklusiven Stand erhoben und als Auserwählte Gottes,
königliche Priester und Gottes Eigentum deklariert. Hier wird der
himmelweite Unterschied zwischen denen, die zu Christus gehören und
denen, die der Welt angehören, überdeutlich. - Das hat nichts mit Hochmut
zu tun und soll uns als Christen auch nicht überheblich werden lassen -
sondern das ist biblischer Realismus. In Gottes Augen sind wir das, als was
uns Petrus hier beschreibt.
Auserwählt, königlich, heilig - das hört sich wunderbar an. Eigentlich ist es
kaum zu fassen. Deshalb sehen sich viele Christen überhaupt nicht so. Sicher
ist das einer der Gründe, warum etliche sich eher verstecken, als freudig und
überzeugt gemeinsam aufzutreten, um der Öffentlichkeit "die herrlichen
Eigenschaften" und Taten Gottes kundzutun. Wenn der Ruf "Wir sind das
Volk!" in gesellschaftlicher Hinsicht schon so viel bewirkt hat (bis hin zum Fall
der Mauer), was könnte dann das begeisterte, überzeugte und gemeinsame
Auftreten von Christen bewirken, die sich als von Gott geliebtes und
gebrauchtes Volk betrachten und entsprechend handeln?
Deshalb: Als Kinder und "Auserwählte" des Gottes-Volkes haben wir einen
Auftrag erhalten, der uns als Gemeinde die Existenzberechtigung gibt:
unseren Mitmenschen die Größe und Liebe Gottes so vor Augen zu malen,
dass sie sich nach einer Begegnung mit diesem Gott sehnen.
… dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat
von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.
Ich hab da mal eine Frage an dich! Wie ist es mit dir? Stehst du auch im
Dienst für den Herrn? Soso, du meinst du bist aus Mangel an Begabungen
nicht geeignet für den Dienst am Herrn, aber wie kommst du denn darauf.
Jeder Mensch, der Jesus seinen Herrn nennt, ist geeignet, ja sogar
verpflichtet, seinen Dienst für Jesus zu tun! Weil wir Erwählte des Herrn sind.
Auserwählt um Dienst zu tun. Bestimmt sogar, sagt Jesus durch Johannes:
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. Ich
habe euch dazu bestimmt um reiche Frucht zu bringen, Frucht die
Bestand hat…
Wir sind Auserwählte des Herrn. Lassen wir uns mal das Wort ''auserwählt''
auf der Zunge zergehen. Das ist was besonderes, nicht nur ein Zufallstreffer.
Nein, auserwählt! Trotz unserer Unvollkommenheit, trotz unserer Fehler und
Schwächen, hat ER uns auserwählt! Ja er hat uns - auch dich – bestimmt, um
Dienst für ihn zu tun. Dienst, der Erfolg für ihn hat. Frucht soll daraus
entstehen.
Vielleicht fragst du dich nun: „Aber was soll ich denn tun für den Herrn?“
Jeder von uns bekam Gaben von Gott geschenkt, du musst es nur heraus
finden. Bitte den Heiligen Geist, er möge dir zeigen, was du tun sollst. Ja,
Gott gab dir Gaben in dein Leben. Er will dich verwenden, sei es als Prediger,
Kirchner, Lektor, in der Kinderkirche, beim Kirche schmücken, im
Frauendienst, als Beter, Kaffeekocher, Kuchenbäcker, Küchenhelfer, im
Putzteam, im Musikteam usw.. Es ist ganz egal, ob es ein großer oder ein
kleiner Dienst für Gott ist, das zählt alles gleich, selbst wenn du nur die
Stühle der Gemeinde stellst! Dienst bleibt Dienst. Treue ist gefragt! Gott will
dich dazu verwenden. Vor allem aber möchte er dich in der Evangelisation
verwenden. Ja, er der große Gott will, dass du die Frohe Botschaft
weitergibst. So wie Dir der „Schnabel gewachsen“ ist. Bei deinen
Arbeitskollegen, Nachbarn, Freunden und Verwandten. Gott gab seinen
Sohn für die ganze Welt, darum soll es auch jeder erfahren.
Auserwählt, königlich, heilig - dafür können wir uns nicht rühmen, aber
täglich Gott danken! Und es ist beides - Geschenk und Aufgabe -, denn so zu
leben, wie es unserer Berufung entspricht, dürfen wir in der Schule Jesu ein
Leben lang üben.