Andacht zum Monatsspruch - Januar 2015

So lange die Erde besteht, sollen nicht aufhören

Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und

Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22)

Es hatte nur wenige Tage anhaltend geregnet, aber die Folgen waren verheerend. Dörfer und ganze Stadtviertel standen unter Wasser, Kulturschätze gingen unwiederbringlich verloren. Es gab geborstene Dämme und verbogene Bahngleise. Tausende von Menschen wurden innerhalb kurzer Zeit ihrer Bleibe und ihrer Habe beraubt. »Sintflut« titelte die Boulevard-Presse. Für andere war es eine Jahrhundert- oder gar Jahrtausendflut. Dabei waren »nur« einige entfesselte Flüsse über die Ufer

getreten, damals im Jahr 2002 in Sachsen und Bayern. Kann man jetzt noch am

biblischen Flutbericht zweifeln, demzufolge alles Leben (außer Noahs Familie)

ausgelöscht wurde? Könnte nicht diese weltumspannende Flut eine der Kräfte

gewesen sein, die der Erdoberfläche ihr Profil gaben?

Was sich im August 2002 in Sachsen und Bayern ereignete, war trotz der

schrecklichen Auswirkungen mit der Sintflut nicht zu vergleichen.

Ein Religionslehrer erzählte seinen Kindern die Geschichte von Noah sehr farbig

und bunt, als sich plötzlich ein kleines Mädchen meldete und meinte, dass Noah

sich zum Dankgebet niedergekniet hat, das könne ja wohl nicht stimmen, er

hätte ja sonst mitsamt seinen Kindern im Matsch knien müssen, und das sei

doch „fies“.

Als Noah die Arche verließ, da war zwar der Boden trocken, aber die Erde litt

unter der verheerenden Zerstörung durch die gewaltigen Wasserfluten.

Die Bibel berichtet uns nichts darüber, dass sich Noah Sorgen über seine

Existenz machte. „Wo werde ich Nahrung finden, wo befindet sich das

Trinkwasser?" All diese Fragen waren für ihn nicht vorrangig, sondern bevor er

an den existenziellen Grundlagen arbeitete, errichtete er auf dem Chaos dieser

Erde einen Altar. Lange bevor er ein Zuhause errichtete, baute er einen

Anbetungsplatz. Das Lob und der Dank an Gott für seine wunderbare Rettung

waren für Noah erstrangig. Noah hatte es eilig, Gott zu loben!

Psalm 50,23 „Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn

werde ich das Heil Gottes sehen lassen.“

Viele, viele Jahre bevor der Psalmist diese Worte niederschrieb, handelte Noah

nach diesen Worten Gottes. Denn erst, als Noah dem Herrn Dank für seine

Rettung brachte, bahnte der Herr ihm einen Weg durch eine Verheißung, von

der wir heute noch profitieren.

„Dann sagte Gott zu Noah und seinen Söhnen: „Ich schließe einen

Bund mit euch, mit allen euren Nachkommen, dazu mit allen Tieren, die auf

dem Schiff waren. Das ist mein Versprechen: Nie wieder werde ich durch eine

Wasserflut die Erde und was auf ihr lebt, vernichten. Das gilt für alle Zeiten.

Ich schließe diesen Bund mit euch und allen Lebewesen.“

Durch Gottes Güte und Gnade sind unsere Tische reich gedeckt mit den guten

Gaben, die die Erde durch Gottes Segen hervorbringt. Martin Luther schrieb

folgende Erkenntnis nieder:

„Wir leben mitten im Segen Gottes und merken ihn nicht.“

Jedes Korn, das geerntet wird, ist ein Gedanke Gottes, ein Geschenk seiner

Güte, das uns sagt: Gott ist freundlich. Bei Noah stand die Anbetung Gottes an

erster Stelle, obwohl er noch keine Grundlage für sein eigenes Leben hatte.

Obwohl seine eigene Lebensexistenz förmlich mit weggespült wurde, lobte und

dankte Noah Gott. Als er die Arche verließ, blickte er auf keine wogenden

Kornfelder, keine duftenden Wiesen begrüßten ihn auf dieser Erde. Er blickte

auf ein Chaos von unvorstellbarer Zerstörung. Und in diesem Chaos fing er an zu

bauen, denn er hatte bereits einen Altar des Dankes für seine Rettung in seinem

Herzen. Gottes Verheißung kam nach Noahs Dank. Durch sie bekam er Mut und

Kraft, die erschreckende Einsamkeit dieser Erde zu verkraften. Nichts war mehr

wie früher. Das Neue zu beginnen, erforderte Glaube an die Verheißung Gottes.

Die Fragen, die der Monatsspruch aufwirft:

1. Wir sind abhängig von Gott. Ist mir das bewusst oder lebe ich so, als wenn es

Gott nicht gäbe?

2. Gott ist treu. Und bin ich es auch? Vertraue ich auf Gottes Treue, auch wenn

noch nichts zu sehen ist?

Was sich im August 2002 in Sachsen und Bayern ereignete, war trotz der

schrecklichen Auswirkungen mit der Sintflut nicht zu vergleichen. Es wird auch

keine weltweite Überschwemmung mehr geben, das haben wir schriftlich in

Gottes Wort. Darüber hinaus haben wir seine Zusicherung, dass Saat und Ernte,

Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht aufhören werden, so

lange die Erde besteht (1. Mose 8,22). Doch die Tage unseres Planeten sind

gezählt! Im zweiten Brief des Apostels Petrus wird uns gesagt, dass die

Elemente sich einmal auflösen und im Feuer verglühen werden und dass die

Erde verbrennen wird mit allem, was sich darauf befindet (3,10-12). Denken wir

nur an das Vernichtungspotenzial der Weltmächte. Doch Gott hat auch andere

Möglichkeiten. Dann helfen weder Krisensitzungen noch die

Brandbekämpfungsmaßnahmen dieser Welt. Dann ist nur noch eines von

Bedeutung: Ist Jesus Christus, der Weltenrichter, mein Retter?