Andacht zum Monatsspruch - September 2014

Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht

und lass dich nicht erschrecken!

(1.Chr 22, 13)

Ferien und Urlaub sind für die Meisten unter uns Geschichte. Neue Aufgaben warten auf Arbeit oder in der Schule. Eine neue Klasse oder der Wechsel des Arbeitsfeldes stehen an. Für den Einen weckt das Lust und Neugier, für Andere bedeutet es Verunsicherung und macht bange. Habe ich die nötige Qualifikation, Ausdauer, Kraft und Stärke?

Der Monatsvers für den Monat September will uns ermutigen:

„Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken!“

Diese Worte sprach der große König David zu seinem Sohn Salomo.

Er überträgt seinem Sohn eine schwere Aufgabe, indem er den Bau des Tempels in Jerusalem in dessen Hände übergeben will. Nie zuvor war solch eine gewaltige Aufgabe vergeben oder ausgeführt worden. Wird Salomo stark genug sein, dieses Werk durchzuführen?

Gott hatte vorher mit den gleichen Worten ermutigt, die sich vor seinem Auftrag fürchteten, z.B. Josua, als er an der Schwelle des gelobten Landes stand.

Ist es nicht in unserem Leben auch so, dass wir unseren Kindern Arbeiten übergeben, von denen wir nicht genau wissen, ob sie diese je erfüllen können? Kommt es nicht vor, dass ein Vorgesetzter von seinen Mitarbeitern verlangt, eine schwierige Aufgabe in kürzester Zeit zu erledigen, ohne dass er ihnen einen Lösungsansatz bzw. eine Hilfestellung mit auf den Weg gibt? Dann stehen diese Mitarbeiter vor einem hohen Berg, fühlen sich hilflos.

„Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken“.

Gerade für den Monat September ist das ein Satz zum Nachdenken. Immerhin fielen am 1. September 1914 die Schüsse von Sarajewo, die den 1. Weltkrieg ausgelöst haben. Sich daran zu erinnern macht es noch schwerer, getrost zu sein und unverzagt. Zeigt doch die Geschichte, wie die Mächtigen in Europa ziemlich bedenkenlos das Leben von Hunderttausenden aufs Spiel gesetzt haben. Das ist erschreckend – und dieser Schrecken ist nicht wegzudiskutieren. Jeder meinte, sich gut abgesichert zu haben, aber keiner hatte ein Bündnis mit Gott gemacht und nach seinem Willen gefragt.

Hat sich daran viel geändert? Auch beim Blick in unsere Zeit kann einem bange werden. Unruhen und Kriege, Aufstände und Gemetzel scheinen zuzunehmen und immer näher in unsere heile Welt zu kommen.

König David macht seinem Sohn Salomo Mut – aber nicht zu einem weiteren Krieg, sondern zum Frieden. Weil Gott ihm Frieden verheißen hat, darum

hängt auch diese Ermutigung des Salomo an dem Verhältnis Salomos zu

seinem Gott. Der ganze Vers lautet:

Dann aber wird es dir gelingen, wenn du die Gebote und Rechte befolgst,

die der HERR dem Mose für Israel geboten hat. Sei getrost und

unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken!

Wer Gott auf seiner Seite hat, der braucht nicht erschrecken. Das hat sich

immer wieder bewahrheitet. Allerdings – es kommt darauf an, ob das ein

hohler Ritus, eine leere Phrase ist oder gelebt wird. Glaube an Gott wurde

damals von vielen nicht mehr gelebt. Lediglich die Mitgliedschaft zum

Gottesvolk zählte. Genauso wie heute sich manche auf ihre Mitgliedschaft

zur Kirche und ihre guten Taten verlassen. Dann machen sich Menschen

etwas vor. Menschen, die Gott den Rücken kehren. Menschen, die mit ihm

nichts mehr anfangen können. Menschen, die nach Riten suchen, aber sie

sind genauso hohl wie damals. Die nach Schutzengelchen suchen, aber der

Wille Gottes interessiert sie nicht. Sie wollen vor allem eine Bestätigung für

das, was sie sich vorgenommen haben. Doch das geht nicht. Umgekehrt

wird ein Schuh draus. Menschen fragen nach Gottes Recht und halten sich

daran – und er steht ihnen bei. Er macht sie gewiss, dass sie auf dem

richtigen Weg sind.

Diese Gewissheit setzt das Interesse an dem Wort Gottes voraus, an seinem

Willen und an der Gemeinschaft mit ihm. Die Gemeinschaft mit Gott, die

lässt uns furchtlos und unverzagt sein – auch wenn es mal schwierig aussieht.

„Sei stark und mutig! Hab keine Angst und lass dich nicht einschüchtern!“

so in einer neueren Übersetzung. Für mich ist es eine Ermutigung, die Gott

als mein himmlischer Vater mir gibt. ER führt manchmal, indem er Türen

auftut, die ich vorher nicht gesehen habe.

Aber er führt auch, indem er mir die Freiheit gibt, das Vernünftige und

Richtige zu tun. Doch ich will aufmerksam sein: Manchmal sind die Steine,

die auf dem Weg liegen, nicht zum Stolpern da, sondern als Wegmarkierung.

Und manche Knüppel könnten Gottes letzter Versuch sein, um kurz vor dem

Abgrund ein Stopp zu setzen.

Aber wenn wir fallen, wäre es falsch, liegen zu bleiben, denn Gott möchte

mit uns unterwegs sein und bleiben. Gott möchte, dass wir ein JA finden zu

der grundsätzlichen Entscheidung eines Lebensweges mit IHM.