Die Botschaft des Kreuzes

Es ist schon ein Kreuz mit dem Kreuz. Als Schmuckstück tragen es viele ganz gerne, aber als Zeichen von Glaube und christlicher Kirche erregt es oft Unbehagen und manchmal gar Unmut. 1995 hatte das Bundesverfassungsgericht in seinem »Kruzifix-Urteil« die religiöse Neutralität des Staates untermauert.

Es ist also ein Kreuz mit dem Kreuz. Ein Marterwerkzeug, ein geschundener Mensch als Symbol des Glaubens. Das alljährliche Vertiefen in einen schweren Leidensweg in den Gottesdiensten und Andachten vor Ostern – was daran ist frohe Botschaft?

Aber wer hat gesagt, das Christentum solle die passende Religion für die ausgehende Spaßgesellschaft sein?

Erleben wir das Dasein denn als Spaß? Die Botschaft des Kreuzes ist ein Mensch, der mit seinem Leben für Liebe und Versöhnung einsteht, für Mitleid und Solidarität, einer, der unsere ganze Gottverlassenheit aushält und so selbst dem Tod einen Strich durch die Rechnung macht.

Ohne das Kreuz bliebe das Evangelium platt und leer.

Daran kommt der Glaube nicht vorbei – und deshalb wird auch das Kreuz mit dem Kreuz bleiben.                                                                                 Maik Dietrich Gebhardt