Dankbarkeit: Schlüssel zum Glück

Glücklich sein ist erlernbar - und das ist sogar relativ einfach. «Denn das, worauf die menschliche Aufmerksamkeit gerichtet ist, wird mehr. Diesem Satz stimmen die meisten zu», meint die Trainerin Christiane Deutsch.

Die Schriftstellerin Sidonie-Gabrielle Claudine Colette habe einmal gesagt, welch wundervolles Leben ihr doch vergönnt war, sie wünschte sich bloß, dass sie früher zu dieser Erkenntnis gelangt wäre. «Denn Dankbarkeit ist ein Schlüssel zu mehr Zufriedenheit, Gesundheit und Freude. Letztendlich ist es auch ein Schlüssel zu einem selbst.»

 

Dank auch an Gott

 

Gut geeignet sei die Zeit vor dem Einschlafen, um sich an alle positiven Dinge, die während des Tages geschehen sind, zu erinnern und dafür zu danken. Auch in einem Gebet zu Gott. «Schläft man mit diesen Gedanken ein, ist die Nachtruhe entspannter und die Erholung intensiver».

 

Grundstimmung beibehalten

 

Ein weiterer Vorteil sei auch, dass man am folgenden Morgen leichter an diese Stimmung anknüpfen könne, so Deutsch. «Ich rate dazu, auch am Morgen bereits weiter zu überlegen, wofür man dankbar sein kann. Es ist bewiesen, dass eine veränderte Grundstimmung auch neue Gedanken bringt.

Quelle: Livenet

 

Sein «Danke»-Lied wurde weltweit bekannt

 

Der Kirchenlieder-Komponist Martin Gotthard Schneider wird 80 Jahre alt

Seine Komposition war als bisher einziges Kirchenlied sechs Wochen lang in den Charts der deutschen Hitparade: «Danke, für diesen guten Morgen, danke, für jeden neuen Tag». Dieses Lied hat den evangelischen Theologen und Kirchenmusiker Martin Gotthard Schneider in der ganzen Weltbekanntgemacht.

1961 trat der Song in evangelischen Kirchen und weit darüber hinaus seinen Erfolgszug an. Nach Angaben des Gustav Bosse Verlags (Kassel) wurde es in mehr als 25 Sprachen übersetzt.

 

«Die Ärzte» mit einer Punkversion

 

Die Popularität des «Danke»-Liedes, das in das Evangelische Gesangbuch aufgenommen wurde, ist dem Verlag zufolge noch heute ungebrochen. Auf Kirchentagen, Gemeindefesten und in Jugendgottesdiensten gehöre es seit knapp fünf Jahrzehnten zu den «meistgesungenen geistlichen Liedern überhaupt». Die Popgruppe «Die Ärzte» hat in ihren Anfangsjahren Text und Melodie in einer leichten Punkfassung auf den Markt gebracht. Bereits 1963 gelangte es in einer Schallplatteneinspielung des Botho-Lucas-Chors in die Charts der deutschen Hitparade.

Schneider schuf zahlreiche neue geistliche Lieder. 1975 erschien sein Liederbuch «Sieben Leben möcht ich haben». Vor allem über die Deutschen Evangelischen Kirchentage wurden auch die Lieder «Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt» oder «Ein neuer Tag beginnt» bekannt.

 

 

Ausdruck einer Aufbruchstimmung

 

Was den einen als zu kitschig und banal erschien, war für andere vor allem in den 60er und 70er Jahren Ausdruck einer Aufbruchstimmung: Weg von der «Ein-Mann-Veranstaltung des Pfarrers» und hin zu eigenen Formen, um den Glauben neu und verständlich zum Ausdruck zu bringen. Schneider traf damit den Zeitgeist einer Generation, die sich in den Kirchengemeinden nach neuen Liedern sehnte, begleitet von anderen Instrumenten als der Orgel. Und das Lied wurde fast täglich in den deutschen Radiosendern gespielt und von unzähligen Chören nachgesungen.

 

«Vehementer Protest»

 

Schneider schrieb «Danke» 1961 als Beitrag zu einem Wettbewerb der Evangelischen Akademie Tutzing für neue geistliche Lieder und gewann den ersten Preis. Die Melodien sollten mit Hilfe musikalischer Mittel aus Jazz und Unterhaltungsmusik gestaltet werden. Allerdings habe sich damals auch «vehementer Protest» geregt, erinnert sich Schneider. Theologen und Kirchenmusiker hätten sich zunächst von dem «Kirchenschlager» distanziert, weil ihnen die Melodie zu simpel und der Text zu plakativ erschienen sei.

 

Aus dem Leben gegriffen

 

Das Schöne am Danke-Lied ist, dass es aus dem Leben gegriffen ist. Da kommt der Alltag vor, das morgendliche Aufstehen, die Arbeit, die unvermeidlichen Sorgen, aber genauso auch das kleine Glück, die Musik, die guten Freunde. Martin Gotthard Schneider erklärt das so:

«Man kann ja nicht das trennen, dass man sagt, das ist jetzt mein Leben und dann gibt's noch irgendeinen religiösen Bereich, der ist außerhalb. Sondern ich finde, man muss Gott einbeziehen in das Leben, wie es nun mal so ist, und wie er es einem schenkt, mit den Freuden und auch mit den Schwierigkeiten.»

 

Komponist Schneider wurde 1930 in Konstanz geboren und studierte in Heidelberg, Tübingen und Basel. Er war Kantor und Organist in Freiburg und von 1973 bis 1995 Landeskantor in Baden. Bis 1997 lehrte er an der Staatlichen Musikhochschule Freiburg, wo er 1980 zum Professor ernannt wurde. Mehr als viereinhalb Jahrzehnte leitete er auch den von ihm gegründeten Freiburger Konzertchor der Heinrich-Schütz-Kantorei. Seinen 80. Geburtstag feiere er «etwas eingeschränkt bei guter Gesundheit» in Freiburg, sagte Schneider. Ob er derzeit noch komponiere, wollte er nicht verraten. «Wenn noch etwas von mir kommt, wird man das auch mitbekommen.»