Andacht zum Monatsspruch - November 2016

„m so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen“.
(2. Petrus 1, 19)

Was ist eigentlich ein Morgenstern? Die Sonne? Neben verschiedenen Eigennamen, Wappentier, einem Münzmeisterzeichen aus Annaberg, einem Adelsgeschlecht und einer brutalen Schlagwaffe, die mit vielen Eisendornen bestückt war, bezeichnet er das hellste vor dem Sonnenaufgang sichtbare Gestirn am Himmel und spielt in der Mythologie bzw. Kulturgeschichte eine Rolle. In der Antike wurde er auch Phosphorus
(Lichtbringer) genannt.
Für Christen ist der Morgenstern ein ganz anderer Lichtbringer. Von ihm
redet zum ersten Mal Bileam. Er sagt: „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich
schaue ihn, aber nicht von nah. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein
Zepter aus Israel aufkommen …“ (4. Mose 24, 17). In diesem Stern erkennen
wir Christen Jesus Christus selbst. Und Jesus selbst hat sich ja auch so
genannt. Auf der letzten Seite der Bibel sind seine Worte festgehalten: „Ich
bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern“
(Offenbarung 22, 16).
Jesus Christus ist das lebendige Wort Gottes in Person! Zudem hat Er uns
Sein klares Wort in Form der Bibel gegeben. Von den Worten der Prophetie
ist schon sehr vieles Geschichte geworden. Gottes Wort offenbart uns
absolut zuverlässig den Weg und Plan Gottes mit der Welt, mit Israel und mit
uns.
Petrus schreibt uns im Monatsspruch mit Bezug auf das Wort der Prophetie:
„Um so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass
ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis
der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen“.
Das Wort der Prophetie ist nicht nur das Wort, das die Propheten, Apostel
und unser Herr Jesus in der Heiligen Schrift gesagt haben. Es ist auch das
Rhema-Wort, das der Heilige Geist ganz direkt und präzise in unsere
Situation hinein spricht. Dieses Wort stimmt immer mit dem Wort der
Heiligen Schrift überein.
Der Heilige Geist nimmt stets von dem, was Jesus uns offenbart hat,
erleuchtet unseren Weg und wendet es auf unsere Situation an (Johannes
16,12-15).
Das Wort der Prophetie ist daher auch Gottes Offenbarung für die jeweilige
Situation, die für unsere Augen im Dunkel liegt. Es ist, wie wenn in der Nacht
plötzlich ein Lichtkegel auf einen ganz bestimmten Punkt leuchtet, und wir
den Weg genau erkennen können.
Und Licht auf dem Weg haben wir im Stimmengewirr unserer Tage
manchmal nötig, wie nachts die Scheinwerfer auf der dunklen Straße. Denn
auf wen sollen wir hören, wenn wir in unserem Alltag nicht mehr
weiterkommen? Heute sagt doch jeder etwas anderes. Selbst in unserer
Kirche ist die Meinungsvielfalt derart breit, dass uns das auch nicht mehr
hilft!
Doch selbst die Bibel ist kein Lexikon, in dem wir von A wie Auto bis Z wie
Zinsen die Antwort auf unsere Fragen nachschlagen könnten. Das haben wir
zwar schon lange gemerkt. Trotzdem – seien wir doch noch einmal ehrlich –
leiden wir doch manchmal auch darunter. Die Bibel als Rezeptbuch für die
großen und kleinen Tagesprobleme – ich gebe zu: Das habe ich mir auch
schon oft gewünscht!
Wie schreibt der alt gewordene Apostel Petrus? „Ihr tut gut daran, wenn ihr
auf das prophetische Wort achtet!“ Gottes Wort ist „ein Licht, das da scheint
an einem dunklen Ort“. So also hat Petrus es erfahren und so sollen es auch
wir erfahren, wenn wir auf dieses Wort achten! Nicht Rezeptbuch, aber
Gottes Wort als Licht – oder besser: als Scheinwerfer oder Positionslicht für
unseren Lebensalltag und für die vielen notwendigen Entscheidungen!
Jesu Botschaft von der Gottesliebe, Nächstenliebe und Selbstliebe ist
tatsächlich ein Licht, das dunkle Orte erhellen kann! Viele Krisen und Nöte
sind entstanden, weil Gottes Wort nicht als Wahrheit beachtet und bedacht
worden ist! Viele Probleme und Fragen könnten im Licht des Evangeliums
gelöst und beantwortet werden, wenn man denn nur wollte!
Es bewährt sich zum Beispiel, was der Psalmist offensichtlich als hilfreich
erlebt hat: „Wenn ich in der Nacht aufwache, sinne ich nach über dein Wort!“
(Psalm 119,148). Mit Gott in den wachen Stunden der Nacht durchsprechen
und durchdiskutieren, was gerade ansteht, bedrängt oder Sorgen und Not
macht – das erleichtert nicht nur die Seele, sondern Gott kann mich dann
auch an sein Wort erinnern, meinen Weg beleuchten und mir Weisheit
schenken! Wir tun gut daran, uns auf Gottes Wort zu konzentrieren. Möge
jeder Tag auch für Dich und für mich ein guter Tag mit diesem Morgenstern
werden. Jesus soll jeden Morgen dein erster und heller Begleiter sein. Er ist
die zuverlässigste Wegbeleuchtung – auch heute noch!