Andacht zum Monatsspruch - November 2013

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

(Johannes 1,4)

Licht seinen Schein. Gäbe es dieses eine Licht nicht, so wäre es auf unserer Welt dunkel, kalt und tot. Es würde nichts wachsen noch gedeihen. Das Licht für diese Welt ist buchstäblich Lebenslicht. Unser Lichtstern ist die Sonne. Sie ist 330'000 mal grösser als die Erde. Die Hitze an der Oberfläche beträgt mehr als 5'000 °C und im Innern der Sonne sind es sogar 15 Millionen °C. Könnte man nur ein Kilogramm Sonnenmaterie auf die Erde legen, so würde im Umkreis von 100 km alles verbrennen. Welch eine Kraft und welch eine Energie! Dies ist ein wahres Wunder. Wie unsere Sonne für die Natur unentbehrlich ist, so zentral ist Jesus Christus für uns Menschen.

„ In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen“, lesen wir in unserem Wochenspruch. Hier ist es genau umgekehrt, als wir's erwarten würden: Nicht das Licht schafft Leben, sondern das Leben schafft Licht in uns Menschen.

Es geht um Jesus. Das ist das Thema dieser Advents- und Weihnachtszeit. Unseren Vorfahren war das so ungeheuer wichtig, dass viele Lichterbräuche im Erzgebirge entstanden und sich von hier ausbreiteten. Jesu Leben wurde zum Licht für uns. Deshalb kann es hell werden in unserer Welt und in unseren Herzen. Jesus sagt uns: „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben.“ Jesus vergleicht sich also mit der einzigen Lichtquelle dieser Erde und sagt: Ich bin für die Menschen das einzige und wahre Lebenslicht, sowie es die Sonne für die Erde ist. Ohne mich bleibt das Leben des Menschen dunkel und kalt. Auch im Leben eines religiösen Menschen kann es erschreckend dunkel und kalt sein, denn Licht kommt nicht durch Religiosität. Licht und Leben kommen durch die persönliche Verbindung mit Jesus Christus.

Das Licht muss der Mensch aufnehmen können. Sonst bleibt er in der Finsternis. “Mehr Licht!" - der große Dichter Goethe soll darum gebeten haben auf dem Sterbebett. Offensichtlich war es ihm zu dunkel in der Phase, in der sein Leben auf dieser Welt zu Ende ging. Er, der sonst so manches klar gesehen hatte (oder klar zu sehen glaubte), tappte plötzlich im Dunkeln. Kein Wunder eigentlich. Wenn dieses Leben zu Ende geht, dann hat auch alle Weisheit dieses Lebens ein Ende. Man muss allerdings nicht erst auf dem Sterbebett liegen, um sich vom Dunkel umhüllt zu fühlen. Das geht auch im ganz normalen Alltag. Es gibt Situationen, in denen Menschen nicht mehr

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ein noch aus wissen. Orientierungslos tasten sie umher, finden keinen

Ausweg und wissen nicht, wie es weiter gehen soll.

Die Bäume haben ihre Blätter, die das Licht aufnehmen und so dem Baum

das Leben ermöglichen. Nur so kann der Baum leben. Sie strecken sich dem

Licht entgegen. Sonst geht der Baum ein. So soll es auch bei uns in

geistlicher Hinsicht sein: Dass wir Licht aufnehmen. Jesus aufnehmen. Das

Leben Jesu ist das Licht für uns Menschen.

Dieses Licht, das Jesus ist, verwandelt Menschen, so wie das Licht die Blätter

verändert. Die Biologen nennen das Photosynthese, die lebensverändernde

Prozesse in Gang setzt.

Das geistliche Auge muss sich öffnen. Sonst nutzt es nichts. Die Bereitschaft

zur Aufnahme des Lichtes ist entscheidend. Wenn ich mich verkrieche, nutzt

das hellste Licht nichts. Eine Pflanze, die ich abdecke und der ich das Licht

vorenthalte, geht ein.

Nicht christliche Regeln geben Licht, nicht christliche Moral gibt Leben.

Jesus Christus ist Licht, ist Leben. Wahres Licht ist keine Intelligenzfrage,

sondern es ist die Frage wo stehe ich in der Welt. Verstecke ich mich vor

Jesus Christus, weiche ich seiner Person aus und stehe im Schatten der Welt

oder setze mich diesem Licht aus.

Jesus möchte uns Mut machen aus dem Dunkel in sein Licht hinein zu treten.

Und sein Licht ist Kraft und Leben, wie das Licht der Sonne. Wer Jesus vor

Augen hat in seinem Leben, der ist guten Mutes, der erlebt Ermutigung, der

kann getrost seine Straße ziehen und einen klaren Kurs gehen nach den

Worten seines Herrn.

So ist es auch für Dich und mich lebenswichtig, was wir mit der Gnade

Gottes, unserer geistigen Sonne, mit unserem Herrn Jesus Christus tun.

Nutzen wir diese Advents- und Weihnachtszeit. Lassen wir ihn neu hinein

scheinen in unser Leben. Dann werden wir erstarken und gesunden, dann

wird er uns aus der Fülle seines Lichtes und aus der Fülle seiner Kraft die

Zulagen fürs Leben schenken.

Psalm 27,1 „Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich

fürchten. Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir bangen.“